Am 04.09.2025 führten Kräfte des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Fulda Durchsuchungen in Frankfurt und Darmstadt durch. Die Ermittlungen richten sich gegen drei Personen im Zusammenhang mit einem Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen.
Einsatzmaßnahmen
Im Fokus der Operation standen drei Wohnungen in Frankfurt und Darmstadt sowie die Praxis eines nicht beschuldigten Allgemeinmediziners, ebenfalls in Frankfurt. Beamte der Zentralstelle Medizinwirtschaftskriminalität (ZMWK) des HLKA wurden durch Unterstützungskräfte der Polizeipräsidien Frankfurt und Südhessen sowie des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt.
Verdachtsmomente und Vorgehensweise
Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Erkenntnisse gegen eine 41-jährige Arzthelferin aus Frankfurt. Ihr wird vorgeworfen, seit 2023 unbefugt auf die Praxissoftware ihres Arbeitgebers zugegriffen und gefälschte Rezepte unter Verwendung von Patientendaten erstellt zu haben. In Verbindung mit einer 31-jährigen Frau und einem 50-jährigen Mann soll sie einen Handel mit hochpreisigen Diabetes-Medikamenten, sogenannten „Abnehmspritzen“, betrieben haben. Die gefälschten Rezepte wurden überwiegend in Apotheken im Rhein-Main Gebiet und in Südhessen eingelöst, teils durch die Beschuldigten selbst. Die illegal beschafften Medikamente wurden anschließend weiterverkauft.
Sichergestellte Beweismittel und Festnahmen
Bei der Durchsuchung der Wohnungen wurden Praxisverwaltungssoftware, gefälschte Rezeptformulare, gefälschte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, Impfpässe, Bargeld, Schmuck und ein Fahrzeug sichergestellt. Zudem wurden mehrere Schusswaffen aufgefunden und beschlagnahmt. Alle drei Beschuldigten wurden vorläufig festgenommen.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Fulda führt die weitere Sachverhaltsklärung durch.
Die ZMWK des HLKA ist für die deliktspezifische Koordinierung und eigenständige Ermittlungen in komplexen Verfahren im Bereich des Abrechnungsbetrugs und der Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen zuständig. Der Ermittlungsfokus liegt auf niedergelassenen Ärzten, Kliniken sowie kriminellen Handlungen von Hilfs- und Heilmittelerbringern, wie Apotheken und therapeutischen Einrichtungen.
Quelle: (ots)